Die Kräuterschätze vor dem Frost
Im Garten wird es still. Das Laub liegt schwer auf den Beeten, die Luft riecht nach Regen und Erde – und doch duftet es an manchen Tagen noch überraschend frisch. Zwischen verblühten Stauden stehen immer noch kräftige Kräuter: Thymian, Oregano, Salbei, Rosmarin. Sie trotzen Wind und Feuchtigkeit, und gerade jetzt, im Spätherbst, sind ihre Aromen besonders intensiv.
Thymian bleibt selbst in der Eifel bis in den Winter hinein grün. Er wärmt, löst und stärkt die Atemwege – ein klassischer Begleiter bei Husten und Erkältung.
Oregano zieht sich langsam zurück und verblüht, doch einzelne Blätter sind noch würzig und antibakteriell wirksam.
Salbei liebt die Kühle und liefert bis zuletzt kräftige, silbrig duftende Blätter, ideal für Tee oder zum Gurgeln. Beim ir steht er im Topf und kommt bald ins Haus.
Auch der Rosmarin steht geschützt im Topf, im Sommer wie im Weinter und bringt mediterrane Wärme in graue Tage und fördert die Durchblutung.
Mein Buchtipp:
Die Natur-Stallapotheke im Freya Verlag – viele Tipps und praktikable Anregungen für Deinen Alltag mit den Tieren, die gesund durch das Jahr kommen.
Auch die Hagebutten leuchten jetzt in kräftigem Rot – prall voll mit Vitamin C, ideal für einen stärkenden Wintertee.Wir finden sie beim Spaziergang etnlang der Feldwege.
Der Gundermann kriecht unverzagt durchs Gras, immergrün, mit einem Hauch von Mentholduft.
Und wer Glück hat, findet noch Weißdornbeeren – ein Segen für Herz und Kreislauf.
Dieses Jahr gibt es besonders viele Beere – wie auch Eicheln und Obst – ein Jahr der Fülle!
Jetzt ist die Zeit, die letzten Gaben zu nutzen: ein paar Zweige zum Trocknen aufhängen, Kräuter in Öl oder Honig einlegen oder eine Teemischung für kalte Tage zusammenstellen.
Eine einfache Mischung: Thymian, Salbei, Hagebutte und etwas Gundermann – kräftigend, antibakteriell, wohltuend für Hals und Bronchien.
Wer mag, kann auch ein kleines Räucherbündel binden – Thymian und Salbei reinigen die Luft und bringen zugleich eine wohltuende Wärme ins Haus.
Der Spätherbst erinnert uns daran, dass Rückzug kein Stillstand ist. Die Natur sammelt ihre Kräfte – und wir dürfen das auch tun. Zwischen Nebel und Frost liegt eine leise Fülle, die nur sichtbar wird, wenn man sie riecht, sammelt und bewahrt. 🌿